Autournomie: Outtakes

21. Juni 2011 at 14:16

Für die kommende Tour-DVD hätte ich da eine Idee für das Bonusmaterial: Outtakes. Dinge, die man eigentlich nicht auf die DVD packen würde, aber doch zu lustig sind um sie ganz zu verschweigen. Dinge, die nicht ganz nach Plan verlaufen sind. Man könnte natürlich zunächst mal die Texthänger von Stephan zusammen schneiden (soweit diese aufgenommen wurden). Ich weiß gar nicht wie viele Konzerte es dauerte bis „kleiner Käfig, großer Vogel“ in diesem Wortlaut gesungen wurde. Auf der ersten Hälfte der Tour ein Klassiker. Dann gab es noch die Szene in Berlin als „Ein Lied für meinen Sohn“ zweimal gespielt wurde. Dann wollte der Vorhang nicht in allen Städten so fallen wie er sollte. Und und und…

Während der Autournomie gab es einige solcher oder ähnlicher Ereignisse. Das ist eben live. Das ist Rock ’n‘ Roll. Die Szene oben stammt aus Karlsruhe als beim Solo von JC Dwyer ein Menü auf der Leinwand auftauchte und Herrn Weidner, seine Band und die Fans zum Schmunzeln brachte. Ab ca. 2:55 gibt es das in bewegten Bildern zu sehen:

Mal schauen was sich noch so ansammelt an Fundstücken zum Thema „Autournomie – Outtakes“. Wir bleiben dran.

Eschenbach im Studio

19. Juni 2011 at 21:06

Das Studio 23 in Frankfurt hat in diesen Tagen Gäste bekommen. Unsere Freunde von Eschenbach arbeiten zusammen mit Stephan Weidner und Michael Mainx am neuen Album. Wie schon vor 2 Jahren wird es wieder einige Einblicke ins Studio geben. Den Auftakt macht ein kleiner Teaser aufgenommen von Nils Berger und Philip Eschenbach:

Broilers: Santa Muerte

14. Juni 2011 at 16:36

Broilers: Santa Muerte

Wenn man Leute im Jahre 2011 nach den letzten großen, verbliebenen deutschen Rockbands fragt, wird man in aller Regel zwei zu hören bekommen: „Die Ärzte“ und die „Toten Hosen“. Beide Bands haben im Laufe ihrer fast dreißigjährigen Karriere Musikgeschichte geschrieben und sich stetig (und nicht immer zur Freude alter Fans) weiterentwickelt. Eine Entwicklung, die aus Provinzpunkern, die in den frühen Achtzigern noch in kleinen Szenelokalitäten in Düsseldorf und Berlin spielten, Millionäre machte und mit jeder weiteren Platinschallplatte und jedem weiterem Nummer-Eins-Album neue Anhänger dazugewann, während sich einige der unverbesserlichen „Die-Hard-Fans“ ob der immer voller werdenden Stadien und des in den Neunzigern bis zur Unausstehbarkeit überstrapazierten Punk-Status abwandten, um nach neuen, frischen und unverbrauchten Bands zu suchen.

Die „Broilers“ aus Düsseldorf sind im Jahr 2011 so etwas wie das Bindeglied zwischen alter, symphytischer Punk-Tradition, die zwar immer noch fetzt und wichtige Inhalte zwischen den verprollten „Sauf-Spiel-Spaß“ – Songs vermittelt, aber leider auch etwas Staub angesetzt hat, und dem Verlangen junger Skins und Punks nach „ehrlicher“, straßentauglicher Musik mit Szenetauglichkeit. Und weil die „Broilers“ beide Subkulturen durch haben, genug Zeit hatten, um Freunde und Fans im kurz- und bunthaarigen Sektor zu finden, sich bei Gigs und Plattencovern den Arsch aufreißen und, was nicht zu vernachlässigen wäre, gute Musik mit guten Texten schreiben, funktioniert die Band auch bei Langhaarigen und Studenten.

Mit „Santa Muerte“, dem Quasi-Nachfolger der 2007 entstandenen „Vanitas“, tritt die Band um Frontmann Sammy Amara, seines Zeichens Sänger, Songschreiber und Gitarrist in Personalunion, neue Türen ein und entwickelt sich genau dort weiter, wo es meiner Meinung nach am nötigsten war. Schon die Single „Harter Weg (Go!)“ ist ein gutes Beispiel für den Facettenreichtum der Platte und einen Sänger, der sich endlich das zutraut, was er schon auf der „Vanitas“ andeutete: singen.