Die Süddeutsche legt nach

21. Mai 2008 at 20:55

Nachdem der Spiegel schon jämmerlich versagt hat, will die ach so tolle „Süddeutsche“ sich auch nicht lumpen lassen. Jens-Christian Rabe beweist, dass er in Sachen „Journalismus“ durchaus mit anderen mithalten kann. Ich sags ja „dümmer geht immer“. Recherchieren ist schon lange out. Abschreiben ist in. Aber nicht mal das kann der Typ. Der weiß nicht mal wie das Album heißt. Aber auch diesen Herren lassen wir nicht dumm sterben. Herr Rabe, vielleicht gucken Sie sich mal folgendes Video aus dem Jahre 2004 an. Darin ein paar Tipps wie Sie vielleicht doch noch ein richtiger Journalist werden könnten. Edmund Hartsch erklärt das mal eben. Und ein Kollege von der Süddeutschen kommt auch drin vor.

Einfach mal anschauen, Bildung schadet nicht:

Fahrt zur Hölle – Version 2008

6. Mai 2008 at 20:20

Stephan Weidner war im Spiegel. Das hatte ich hier verschwiegen, weil nix neues drin stand. Mal wieder zu 90 % nur Vergangenheit besprochen. Stephans Aussagen waren eindeutig. Stark gekürzt kam mir das Interview vor. Aber das sollte noch nicht alles sein…

Ich konnte mir denken, dass es Stephan nicht sonderlich gefallen wird, aber ich persönlich rechnete mit ner schlimmeren Druckversion. Wie es entstanden ist, wusste ich natürlich nicht, dazu gab Stephan heute ein kurzes Statement. Ein weiterer interesannter Blick hinter die Kulissen von selbsternannten seriösen Zeitschriften/Magazinen. Da musste ich das erste Mal kräftig lachen und ebenso heftig mit dem Kopf schütteln. Das sollte aber noch lange nicht alles sein. Was jetzt kommt ist der Hammer:

Nach dem Drama um die Veröffentlichung (siehe Link oben – unbedingt lesen) fühlt sich der Spiegel-Journalist, Philip Oehmke, ziemlich angepisst und tobt sich bei Spiegel-Online mal so richtig aus. Schon nach der Überschrift

BÖHSE-ONKELZ-VETERAN WEIDNER – Wut im Kopf

wusste ich, dass es sehr heiter werden kann. Bitte achtet auf den jeweils zitierten Text. lustig!
Gleich in der Einleitung poltert er mit dem Lied „bitte töte mich“ los. Das hört sich für den Laien natürlich gleich böse an. Hätte er den Text gelesen, würde sogar ER verstehen, dass es um Liebe geht.

Er hatte sich vorgenommen, ein Interview zu geben. Das hat er seit über zehn Jahren nicht mehr getan, jedenfalls nicht in der sogenannten seriösen Presse. Er verachtet die Presse und große Teile der Öffentlichkeit, er glaubt, sie habe ihm Unrecht getan, fast ein Leben lang.

Gleich zu Beginn stellt er sich als seriös hin. Das bloß niemand auf eine andere Idee kommt. Später sollte er das Gegenteil selbst beweisen… 10 Jahre lang hat er nur Interviews in unseriösen Magazinen gegeben? Naja, wenn ich RockHard und den Spiegel gegenüber stelle, weiß ich was seriöser ist. Warum das so ist, kann man dort doch täglich lesen.

Die Wandlung der Onkelz beschreibt Oehmke so:

Statt Rechtsrock komponierte Weidner nun düsteren Prollrock, Musik vom Rand der Gesellschaft für den Rand der Gesellschaft, Krach von wütenden Menschen für Frustrierte.

Für Frustierte? LOL!!!

Dieser Rand der Gesellschaft erwies sich im Prä-Hartz-IV-Schröder-Deutschland auf einmal als größer als gedacht, und als Weidner und die Böhsen Onkelz mit ihren wütenden Liedern ab den neunziger Jahren plötzlich sieben Nummer-eins-Hits sowie mehrere Millionen verkaufte Platten vorweisen konnte, musste man ihn vielleicht doch ernst nehmen.

Ja, Schröder war schuld! Verdammt, dieser Journalist bekommt alles raus. Wieder lautes Lachen meinerseits!

Zur Auflösung und zum Lausitzring schreibt er folgendes:

…da kamen 120.000 Menschen zum Abschlusskonzert an den Lausitzring in Ostdeutschland, wo die Band auch den Großteil ihrer noch heute devoten Fans hat…

Rrrrrrichtig. Die meisten Onkelz-Fans wohnen natürlich nicht in Frankfurt oder Dortmund, sondern in Dresden und Schwerin. Scheiß die Wand an – es gibt hier sooo viele! Du bist echt das Superbrain!

Wie er die Szenen seiner Ankunft und die Leute beschreibt, erspar ich euch lieber. Neidisch blickt er auf das Ambiente. Und jetzt legt er richtig los im Interpretieren:

Weidner kaut einen Keks, den er aus einer Schale auf dem Tisch nimmt. Er kaut sehr hörbar und fragt, ob einen das störe. Man merkt ihm an, dass er sich vorgenommen hat, sich von dem Journalisten nichts, aber auch gar nichts bieten lassen.

Danach erzählt er praktisch noch kürzer die Sachen die im Spiegel standen. Zum Schluss noch 2 besondere Sätze, die erst so richtig lustig werden, wenn man den W-Blog gelesen hat. (Link siehe oben)

Doch dann hat Stephan Weidner sich am Ende doch geärgert. Eine Woche später ließ er ausrichten, dass er das Interview am liebsten zurückziehen würde.

Viel fällt mir dazu nicht ein. Ich möchte den Beitrag mit einem passenden Zitat von Stephans aktueller Platte schließen und es direkt an Philip Oehmke schicken:

UND WAS DU SAGST
IST NUTZLOS WIE DIE HODEN VOM PAPST