Eschenbach – live in Berlin am 20.02.2010

22. Februar 2010 at 23:23

Eschenbach in Berlin

Der Chinese würde zu Berlin sagen: bellin ist immel eine leise welt. Wenn er damit meint, dass die Stadt eine Reise wert sei, muss man ihm Recht geben. Mit Sicherheit war es aber nicht leise an diesem Samstagabend. Aber von vorne.

Vor dem Konzert
Nachdem ich ein paar Minuten damit verbrachte die Garderobe zu finden, wollte ich mich standesgemäß mit einem Eschenbach-Shirt ausstatten. Siegessicher ging ich zum Merchandisestand, welcher mit Paul Bart besetzt war. Plötzlich rief jemand laut „Tim“ hinter mir. Ich drehte mich um und sah Mark Hofmann beim Feintuning seines Arbeitsgerätes. Das ging jetzt erstmal vor und wir unterhielten uns ein wenig. Endlich hab ich ihn mal offline getroffen. Sehr netter und lustiger Typ. Danach gab es dann aber wirklich das Shirt verkauft vom Bassisten der Band. Anschließen suchte und fand ich noch die anderen Jungs. Philip Eschenbach begrüßte mich wie gewohnt sehr herzlich und rief den Nils Berger auch noch dazu. Unnötig zu erwähnen wie sympathisch ich die Jungs finde. Immer wieder schön zu sehen, wie natürlich die sind und wie locker man mit ihnen reden kann. Philip sagte mir wie geil die Tour bis jetzt gelaufen ist, welchen super Support die Band von euch bekommen hat und das sie gerne noch viel mehr Konzerte spielen würden. Es macht einfach Bock auf mehr. Sinngemäß. Das Kompliment gebe ich gerne an euch (die Supporter) weiter. Riitchy ist vor dem Konzert kaum zu sehen. Erst beim Umbau. Aber vorher kam ja noch die Vorband. Apropos Vorband:

Vorband – Hassliebe
Es ist immer schwer eine Band zu bewerten, wenn man kaum was von denen gehört hat. Der Anfang ist aber viel versprechend. Guter Text beim ersten Lied und starker Sound. Leider lassen die Jungs dann stark nach. Der Sound bleibt noch richtig ok, aber die Texte werden deutlich schwächer. Sogar ein Lied auf bayerisch wird gesungen. Bayerisch und Rock geht gar nicht zusammen. Und das noch in Berlin. Das war ein Eigentor. Trotzdem war der Auftritt als Vorband ganz ok – vielleicht 1-2 Lieder zu lang.

Eschenbach:
Jetzt aber endlich Live-Töne von Eschenbach. Nach dem Intro geht es gleich mit „Zwischen Schuld und Sühne“ los. Der Klub ist gut gefüllt (offiziell ausverkauft) und braucht keine Anlaufzeit. Die Hände gehen hoch und es wird kräftig mitgesungen. Die Band gibt auf der Bühne alles, Riitchy ist eh ständig unterwegs und singt kräftig ins Mikro, Philip rockt an der Gitarre und liefert die Zweitstimme, Mark läuft von links nach rechts und wieder zurück – singt dabei jedes Lied mit – ohne Mikro. 🙂 Paul ist eher etwas ruhiger auf der Bühne, zwar auch mit Mikro ausgestattet, aber dafür deutlich weniger in Bewegung als beispielsweise Philip. Dafür kommt Paul mit modischem Hut daher. Und der Nils? Der hat so große Kopfhörer auf, glaube der hört während des Konzertes andere Musik und spielt das Set blind taub. Nein, Spaß! Als einer der Großen seiner Zunft spielt er perfekt das Schlagzeug und lässt ab und an mal den Stick in der rechten Hand kreisen (schwer zu beschreiben – müsst ihr euch live angucken). Insgesamt wirkt die Band als ob die schon ewig zusammen spielen. Es läuft einfach rund bei Eschenbach.

„Bist du Deutschland“ wurde wieder ein Highlight im Set. Als das „Dumdidum“ von den Fans kommt, müssen die Jungs grinsen. War vielleicht überraschend für sie. Nicht überraschend ist der Mitsingpart. Dieser sitzt natürlich auch in Berlin – das war die Band aber schon von Frankfurt gewohnt. Das hat richtig gerockt. Als „warum nur?“ an der Reihe ist, weiß die Band erneut zu überraschen. Riitchy und Mark verlagern spontan den Arbeitsplatz von der Bühne in den Zuschauerraum. Mitten im Pulk geht das Lied weiter. Coole Aktion. Mit Spannung wird „Frag dich selbst“ erwartet und keiner wird enttäuscht. Yen legte auf dem Album die Messlatte zwar extrem hoch, aber ich glaube schon, dass Riitchy an diesem Abend zumindest mithalten konnte. Das neue Lied „die Kraft zu träumen“ gefiel mir auch richtig gut, obwohl ich selbstverständlich nicht textsicher sein konnte. Macht Lust auf neue Texte, neue Lieder und demnach ein neues Album. Mit „Alkohol“ – einem Grönemeyer Klassiker – hat man sich auch eine schöne Cover-Nummer ausgesucht. Den Refrain können einfach viele mitsingen. Cover dürfen ruhig im Programm bleiben. Als Zugabe gibt es „Blick in den Spiegel“ und „Machs gut“. Ein begeistertes Publikum, tolle Stimmung, viel Spaß und viele nette Leute muss das Fazit der Band lauten.

Es wurde auch wieder kräftig gefilmt an diesem Abend. Also vielleicht könnt ihr schon bald die Bilder zu den Worten sehen. Der Kameramann war auf jeden Fall das ganze Konzert über unterwegs. Da muss doch ein kleines Filmchen entstehen. Sobald es online ist, wird es natürlich auch hier zu finden sein.

Nach dem Konzert gingen die Gespräche mit den Fans und Freunden natürlich weiter. Und Riitchy mischte sich jetzt auch unter das Volk. Erstaunlich, dass er mich erkannt hat, weil bei der Releaseparty war es schon spät als wir redeten. Ihr wisst schon was ich meine. 😉 Interessante Gespräche bestimmten den weiteren Abend. Natürlich auch ein paar Fotos. Philip findet die Bilder hier so toll und freut sich darauf, sich selber hier mal zu sehen. Das habe ich heute erfüllt. Sogar doppelt. Bevor jemand fragt – er hat nicht geschlafen. Er kann die Augen schwer offen lassen, wenn man auf Kommando fotografiert. Haben 3 Bilder gemacht. Er hat es nicht geschafft trotz aller Anstrengungen. Das üben wir noch…

Tim und Philip Eschenbach

Es war ein wunderbarer, rockiger Abend in Berlin mit gleich 2 Premieren von mir. Das erste Mal erste Reihe und zum ersten Mal hab ich von einer Rockband persönlich Glückwünsche zum Geburtstag bekommen. Es war mit Sicherheit nicht das letzte Mal in diesem Jahr das ich Eschenbach gesehen habe. Ich freue mich auf weitere Konzerte. Vielleicht dann auch wieder mit Berichten.

P.S.: Ich werde in den nächsten Tagen noch ein paar Fotos aus Berlin auf unsere Facebook-Seite stellen.